Ableger 1x1: Ein Leitfaden zur Pflanzenvermehrung

Ableger 1x1: Ein Leitfaden zur Pflanzenvermehrung



 Was sind potentielle Ableger?

Bevor man Ableger von Pflanzen macht, ist es wichtig, die Pflanze genau zu untersuchen. Einfach ein Blatt abzuschneiden, führt oft nur zu einer kurzlebigen Schnittblume. Hier sind die entscheidenden Schritte für erfolgreiche Ableger:

- Die Pflanze sollte gesund und kräftig sein.
- Es lohnt sich, der Pflanze Zeit zum Wachsen zu geben, bevor man einen Steckling schneidet.
- Idealerweise schneidet man zwischen zwei Blattknoten (Internodien), da dort das geeignete Zellmaterial für die Wurzelbildung vorhanden ist.

Vor dem Schnitt: Hygiene ist entscheidend!

Ein schmutziges Küchenmesser oder eine unsterile Schere sind tabu. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Chirurg - Sauberkeit ist oberstes Gebot! Pflanzen mögen keine Keime, genau wie unser Körper. Was bei uns zu einer Entzündung führen kann, verursacht bei Pflanzen Fäulnis.

- Verwenden Sie nur sehr scharfe Schneidwerkzeuge, wie scharfe Küchenmesser, Skalpell oder am besten einen Cutter.
- Desinfizieren Sie die Werkzeuge gründlich, z.B. durch Abspülen, mit Desinfektionsmittel oder Alkohol. Achten Sie dabei auf Ihre Sicherheit, Schnittverletzungen sind zu vermeiden!

Der Schnitt: Präzision ist gefragt



Schneiden Sie den Steckling sauber ab, ohne zu sägen, zu stoßen oder zu quetschen. Lassen Sie etwas Abstand zu den zukünftigen Wurzeln, damit bei eventueller Fäulnis noch korrigiert werden kann.

- Desinfizieren Sie das Werkzeug und waschen Sie Ihre Hände nach jedem Schnitt, wenn Sie mehrere Stecklinge machen.

 Nachversorgung: Geduld ist der Schlüssel

Nach dem Schnitt „blutet“ die Pflanze, aber wie bei einem kleinen Schnitt am Finger hört dies von selbst auf. Manche Pflanzen sondern farbige Flüssigkeit ab, daher sollte man auf den Ablageort des geschnittenen Materials achten.

- Lassen Sie die Stecklinge etwa 12 Stunden trocknen. Zu kurzes oder kein Trocknen der Schnittstelle ist ein häufiger Fehler. Der Steckling sollte erst ins Wasser kommen, wenn die Schnittstelle getrocknet ist.
- Versiegelungen mit Wachs oder anderen Mitteln sehen wir kritisch, da man nicht sicher sein kann, was man versiegelt (Keime könnten sich darunter gut vermehren).

Was passiert dann?

In den ersten Tagen werden Sie schnell sehen, ob der Steckling erfolgreich war. Die Blätter sollten straff bleiben. Hängen sie schlapp herunter, stimmt etwas nicht. Überprüfen Sie die Schnittstelle: Ist sie weich oder riecht streng? Dann müssen Sie von vorne anfangen. Aber keine Sorge, wenn Sie genug „Luft“ gelassen haben, ist das kein Problem.

- Meistens sind bereits nach wenigen Tagen kleine Wurzelansätze erkennbar. Lassen Sie die Wurzeln sich verzweigen, bevor Sie den Steckling ins zukünftige Substrat setzen.
- Wir lassen die jungen Wurzeln erst in lockerem, feuchtem Moos weiterwachsen. Sobald die Wurzeln den Becher oder Topf durchdrungen haben, ist die Pflanze bereit, in ihr neues Zuhause umzuziehen.

Mit Geduld und Sorgfalt können Sie Ihre Pflanzen erfolgreich vermehren und neuen Pflanzen ein Zuhause geben. Happy Gardening!

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